Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
„Nasal continuous positive airway pressure“ und noninvasive Beatmung bei Frühgeborenen
Funktions- und Wirkungsweisen
verfasst von:
PD Dr. M. Wald
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Das Verfahren des „continuous positive airway pressure“ (CPAP) bei Neugeborenen wurde erstmals 1971 publiziert. Mittlerweile ist der nasale Continuous positive airway pressure (nCPAP) bei der Erstversorgung auch kleiner Frühgeborener gegenüber der sofortigen invasiven Beatmung bevorzugend in den Guidelines empfohlen. Auf dem Markt sind in den letzten Jahren unzählige nCPAP-Systeme erschienen. Aufgrund ihrer Funktionsweise können diese in 2 Gruppen eingeteilt werden: Dies sind zum einen die Jet-CPAP-Systeme, die auch als „variable flow nCPAP“ bezeichnet werden. Hier wird der Druck über ein oder 2 Jets erzeugt, über die Atemgas mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Atemwege des Patienten geblasen werden. Dadurch entsteht in den Atemwegen oder unmittelbar davor der gewünschte Druck. Diese Geräte erzeugen einen sehr niedrigen Ausatemwiderstand. Sie sind wegen des Jets jedoch für den Patienten sehr laut; Lärmpegel bis über 100 dB(A) wurden gemessen. Die 2. Gruppe erzeugt den Druck über ein Ausatemventil wie bei der invasiven Beatmung. Dieses resultiert zwar in einem höheren Ausatemwiderstand, ist in der Anwendung aber viel leiser und ermöglicht auch eine noninvasive Beatmung der Patienten. Letztere ist bei den Jet-Systemen nur sehr eingeschränkt möglich. „High flow nasal cannulas“ werden aktuell immer häufiger bei kleinen Kindern anstelle herkömmlicher nCPAP-Systeme eingesetzt. Sie stellen eine Mischform der oben beschriebenen Systeme dar. Sie besitzen Jets, der Druck in den oberen Atemwegen wird aber durch das Größenverhältnis der Nasenlöcher zu den Außendurchmessern der Nasenstücke maßgeblich mitbestimmt. Nasenbrillen sind in der Anwendung sehr komfortabel für das Kind, der applizierte Druck kann allerdings nicht überwacht werden.