Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Navigierte transkranielle Magnetstimulation für präoperatives Mapping eloquenter Kortexareale
Navigated transcranial magnetic stimulation for preoperative mapping of the eloquent cortex
verfasst von:
Dr. T. Picht
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hirntumoroperationen in funktionell relevanten Arealen (eloquenter Kortex) stellen eine besondere Herausforderung dar. Das präoperative funktionelle Mapping mit der navigierten transkraniellen Magnetstimulation (nTMS) wurde im Jahr 2009 in die präoperative Routinediagnostik eingeführt und hat seitdem zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Fragestellung
Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Motor- und Sprachmappings mittels nTMS und Darstellung der klinischen Relevanz.
Material und Methode
Auswertung der publizierten Arbeiten und Diskussion der Ergebnisse.
Ergebnisse
Für das motorische TMS-Mapping gilt, dass sowohl TMS-positive (motorische Antworten werden ausgelöst) als auch -negative kortikale Punkte für die Operationsplanung und die intraoperative Entscheidungsfindung herangezogen werden können. TMS-positive Sprachmappingpunkte (Störungen der Sprachfunktion werden ausgelöst) können zur Operationsplanung beitragen, sollten zurzeit aber noch intraoperativ mittels direkter elektrischer Stimulation überprüft werden. Negatives TMS-Sprachmapping (Sprachfunktionen werden durch die Stimulation nicht gestört) korreliert gut mit dem Goldstandard der intraoperativen Testung. Aktuelle Studien weisen eine Verbesserung des chirurgischen Behandlungsergebnisses nach präoperativer TMS-Diagnostik nach.
Schlussfolgerung
Patienten mit Hirntumoren in eloquenten Arealen sollten vor einer möglichen Operation basierend auf zuverlässigen funktionellen Mappingdaten beraten werden. Die TMS stellt eine valide nichtinvasive Methode zur Erstellung der notwendigen funktionellen Kartographien dar.