Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Neues von der Histopathologie des Hodgkin-Lymphoms
verfasst von:
W. Klapper, H. Stein, A. Rosenwald
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Hodgkin-Lymphom stellt eine besondere diagnostische Herausforderung für Pathologen dar. Diese Herausforderung besteht in der Paucizellularität des Tumors, in dem Lymphomzellen unter 1 % aller Zellen ausmachen. Der überwiegende Anteil aller Zellen in dem Gewebe entspricht nichtneoplastischen, inflammatorischen Zellen, dem sog. Microenvironment. Die Zusammensetzung dieses Microenvironments wird für die Einteilung der klassischen Hodgkin-Lymphome in die Subtypen in der Histologie erfasst.
Ziel
Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Darstellung von Entwicklungen in der Diagnose, Klassifikation und Prognosevorhersage von Hodgkin-Lymphomen in der Pathologie der letzten Jahre.
Material und Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen als Referenzpathologe im Rahmen des Kompetenznetz Malige Lymphome e. V.
Ergebnisse und Diskussion
Aus dem Microenvironment lassen sich aber auch prognostische Informationen ablesen, wie Genexpressionsanalysen gezeigt haben. Die Lymphomzellen selbst, die Hodgkin- und Reed-Sternberg Zellen, können vom Pathologen innerhalb des Microenvironments durch lange bekannte Marker wie CD30 immunhistochemisch detektiert werden. In den letzten Jahren sind allerdings neue diagnostische Marker hinzugekommen, die die Diagnostik erleichtern. Hierzu gehören v. a. Transkriptionsfaktoren wie PAX5, BOB1 und OCT2, deren Nachweis in der Immunhistologie wichtige Kriterien für die Definition des Hodgkin-Lymphoms liefern. Diese Fortschritte in der molekularen und auch histologischen Analyse haben im Zusammenspiel mit der Beschreibung klinischer Krankheitsbilder, die ein Hodgkin-Lymphom imitieren können, wie dem Epstein-Barr-Virus-assoziierten mukokutanen Ulkus, diagnostische Grenzzonen des Lymphoms neu definiert.