Erschienen in:
01.02.2016 | CME Zertifizierte Fortbildung
Neuroanästhesie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. K. Engelhard
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die anästhesiologischen Herausforderungen während einer Kraniotomie ergeben sich aus der anatomisch bedingten geringen Kompensationsfähigkeit des intrakraniellen Raums gegenüber einer Volumenzunahme und der minimalen Ischämietoleranz des Gehirns. Die verwendeten Anästhetika sollten den intrakraniellen Druck nicht erhöhen und die Ischämietoleranz verbessern. Ein akuter lebensbedrohlicher Anstieg des intrakraniellen Drucks kann kurzzeitig durch Hyperventilation gesenkt werden, bevor Maßnahmen wie Osmotherapie und Gabe von Injektionsanästhetika greifen. Perioperativ sollte durch Volumentherapie, Beatmungsoptimierung, engmaschige Überwachung von arteriellem Blutdruck, Plasmaglucosekonzentration und Körperkerntemperatur die Homöostase des Patienten gewährleistet werden (6 Ns). Die optimale Anästhesieführung bedarf der exakten Kenntnis der Operation und deren potenzieller Komplikationen. Postoperativ ist eine zeitnahe Extubation anzustreben, um die kognitive Funktion engmaschig überwachen zu können.