Erschienen in:
22.01.2016 | Neuroendokrine Tumoren | Leitthema
Neuroendokrine Tumoren des Rektums: endoskopische Therapie
verfasst von:
J. Eick, J. Steinberg, C. Schwertner, W. Ring, Prof. Dr. H. Scherübl
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Klinisch festgestellte neuroendokrine Neoplasien des Rektums haben in Deutschland in den letzten 45 Jahren 10- bis 30-fach an Häufigkeit zugenommen. Für die exakte Bestimmung der Größe und der Infiltrationstiefe des Tumors und zum Nachweis von Lymphknotenmetastasen ist die Endosonographie die Methode der Wahl. Gut differenzierte, neuroendokrine Tumoren von ≤ 10,0 mm Größe, die nicht in die Muscularis propria infiltrieren, können endoskopisch R0-reseziert werden. Finden sich histologisch eine Lymph- oder Blutgefäßinvasion oder Hinweise auf eine Lymphknotenmetastasierung, ist prinzipiell die chirurgische Lymphknotendissektion indiziert. Das Management gut differenzierter neuroendokriner Rektumtumoren von 10,1–20 mm Durchmesser wird kontrovers diskutiert. Hohes Alter und Multimorbidität sprechen für ein eher endoskopisch-konservatives Vorgehen; bei jungen und fitten Patienten bietet sich dagegen ein chirurgisches Vorgehen an. Bei neuroendokrinen Rektumneoplasien von ≥ 20 mm Durchmesser steigt das Metastasierungsrisiko auf 60–80 % an, sodass eine endokopische Resektion nicht adäquat ist. Dank der Einführung der Vorsorgekoloskopie werden neuroendokrine Rektumtumoren heutzutage i. d. R in einem prognostisch günstigen frühen Stadium diagnostiziert.