Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Offene transossäre Rekonstruktion der Rotatorenmanschette
Klinische Ergebnisse, Einflussfaktoren und Komplikationen
verfasst von:
Dr. D. Maier, M. Jaeger, K. Izadpanah, D. Herschel, P. Ogon, P.C. Strohm, N.P. Südkamp
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die offene transossäre Rotatorenmanschettenrekonstruktion (RMR) nimmt nach wie vor einen hohen Stellenwert in der heutigen Versorgungsrealität ein. Die Ziele dieser Studie waren, mittel- und langfristige klinische Ergebnisse und prognostische Einflussfaktoren zu bestimmen sowie Komplikationen zu analysieren.
Material und Methoden
Die retrospektive Studie schloss 104 Patienten nach standardisierter offener transossärer RMR ein. Nach durchschnittlich 38,3 Monaten (12–71) konnten 88 Patienten (89 Schultergelenke) untersucht werden. Das Durchschnittsalter betrug bei der Operation 57,1 Jahre (29–83). Die standardisierte Nachuntersuchung beinhaltete eine Sonographie und die Erhebung des absoluten, relativen und intraindividuellen Constant-Scores (CSabs, CSrel, CSintra), des Oxford-Shoulder-Scores (OSS), des American-Shoulder-and-Elbow-Surgeons’-Scores (ASESS) und des Single-Assessment-Numeric-Evaluation-Scores (SANES). Das Signifikanzniveau der Varianzanalyse (ANOVA) lag bei p< 0,05 (95%-Konfidenzintervall).
Ergebnisse
Die Mittelwerte und Standardabweichungen (σ) betrugen: CSabs= 71 Punkte (σ: 20,3), CSrel= 76 Punkte (σ: 20,7), CSintra= 86% (σ: 19,5), OSSmod= 77 Punkte (σ: 20,6), ASESS= 73 Punkte (σ: 23,3) und SANES = 72% (σ: 22,0). Die klinischen Ergebnisse fielen günstiger aus, wenn die Beschwerden traumatisch ausgelöst wurden (p< 0,05). Patienten mit Massenrupturen schnitten bei allen Scores schlechter ab (p< 0,05). Selbst nicht versorgungspflichtige Begleitpathologien wirkten sich negativ aus (p< 0,05). Die Faktoren „Operateur“, „Nahtmaterial“ und „Akromioplastik“ nahmen keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Revisionsoperationen waren in 12/89 (13,5%) Fällen erforderlich. Die Rerupturrate betrug 19,1%.
Schlussfolgerung
Die objektiven und subjektiven klinischen Ergebnisse nach offener transossärer RMR sind vergleichbar mit zuvor beschriebenen offenen und arthroskopischen Techniken. Ein traumatischer Beschwerdebeginn wirkte sich prognostisch günstig aus. Massenrupturen und selbst nicht versorgungspflichtige Begleitpathologien waren mit schlechteren Ergebnissen assoziiert. Die Durchführung einer offenen oder arthroskopischen Akromioplastik erbrachte keinen zusätzlichen Vorteil. Eine standardisierte Operationstechnik führte unabhängig vom Operateur zu reproduzierbaren Ergebnissen.