Erschienen in:
01.09.2015 | Übersicht
Optimierung expositionsbasierter Therapie
Ein Ansatz des inhibitorischen Lernens
verfasst von:
Dr. Andre Pittig, Dipl.-Psych, Stephan Stevens, Bram Vervliet, Michael Treanor, Christopher C. Conway, Tomislav Zbozinek, Michelle G. Craske
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Exposition ist eine wirksame Behandlung bei Angststörungen, jedoch zeigt eine substanzielle Anzahl von Klienten keine signifikante Symptomreduktion oder ein Wiederkehren der Angst. Es wird angenommen, dass ängstliche Personen Defizite in grundlegenden Mechanismen der Expositionstherapie, wie dem inhibitorischen Lernen, aufweisen. Ein gezieltes Ansprechen dieser Defizite könnte demnach die Wirksamkeit von Exposition optimieren. Allerdings fehlen bisher Vorschläge zur konkreten Umsetzung in der Praxis. Dieser Beitrag verdeutlicht anhand verschiedener Strategien, wie das Modell zur Optimierung der Behandlung von Angststörungen praktisch umsetzbar ist. Die vorgeschlagenen Strategien unterscheiden sich hierbei von einem reinen habituationsbasierten Ansatz oder kognitiven Ansätzen zur Widerlegung von Überzeugungen. Die Strategien umfassen: 1) das Widerlegen angstbezogener Erwartungen, 2) vertiefte Extinktion, 3) Extinktion mit gelegentlicher Verstärkung, 4) Entfernen von Sicherheitssignalen, 5) Variabilität, 6) Erinnerungsreize, 7) multiple Kontexte und 8) affektives Labeling. Durch Fallbeispiele wird die Anwendung dieser Strategien bei verschiedenen Angststörungen illustriert.