Erschienen in:
01.03.2016 | Leitthema
Palliativmedizin in der thorakalen Onkologie
verfasst von:
M. B. Steins, PD Dr. med., Prof. Dr. med. R. Eberhardt
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapie von Patienten mit thoraxonkologischen Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium ist palliativ. Neben einer systemischen Chemotherapie steht eine lokale Tumorkontrolle im Fokus der Behandlung. Die interventionelle Bronchoskopie ermöglicht bei Patienten mit zentralen malignen Atemwegsstenose durch verschiedene Verfahren eine schnelle Verbesserung der Symptome, der Atemnot und der Lebensqualität. Auch bei Patienten mit einem malignen Pleuraerguss führt die Entlastung durch transthorakale Punktion zu einer raschen Verbesserung.
Ziel der Arbeit
Trotz Fortschritten in der Lokal- und Systemtherapie bleibt die Prognose für diese Patienten jedoch weiterhin ernst. Die auftretende hohe Symptomlast sowie psychischen und psychosozialen Belastungen unterstreichen die Notwendigkeit einer adäquaten Palliativversorgung, um die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu fördern. In diesem Kontext ist eine von Temel et al. in Boston, USA, durchgeführte, randomisierte Palliativinterventionsstudie bemerkenswert, die eine alleinige onkologische Standardtherapie mit einer frühen palliativen Betreuung integriert in eine Standardtherapie bei Patienten mit einem neu diagnostizierten, metastasierten nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) vergleicht.
Ergebnisse
Die Resultate belegen, dass die Patienten mit zusätzlicher Palliativbetreuung eine bessere Lebensqualität und weniger Depressionen aufwiesen als die Kontrollgruppe. Zudem war das Gesamtüberleben in der Palliativgruppe signifikant gegenüber der rein onkologischen Therapie verlängert.
Schlussfolgerungen
Die Daten unterstützen die Forderung nach einer Integration einer frühen Palliativversorgung in das therapeutische Gesamtkonzept von Patienten mit metastasiertem NSCLC.