Erschienen in:
01.08.2015 | Übersicht
Paraphilie und paraphile Störung im DSM-5
verfasst von:
Prof. Dr. Peer Briken
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss die seit Mai 2013 vorliegenden Kriterien der 5. Aufl. des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) für die paraphilen Störungen auf die Behandlung von Menschen haben könnten, die eine Sexualstraftat begangen haben oder bei denen ein Risiko für die Begehung eines Delikts besteht. Es wird dabei die Hypothese verfolgt, dass es gegenüber den Kriterien der DSM-IV-TR bemerkenswerte Risiken gibt. Nach der Darstellung der Änderungen fokussiert der Beitrag auf die Vermischung paraphiler sexueller Interessen mit kriminellem Verhalten, die Konstruktion der Unveränderbarkeit paraphiler Interessen und die „In-einer-kontrollierten-Umgebung/In-Remission“-Zusatzcodierungen sowie mögliche Auswirkungen auf Therapie und Unterbringung. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass er den Erfolg der erwünschten Entpathologisierung gegenüber den DSM-IV-TR-Kriterien anzweifelt und stattdessen erhebliche Risiken in der Definition der DSM-5-Kriterien sieht.