Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Pathophysiologische Bedeutung des Schlafs bei Zwerchfelllähmung und anderen neuromuskulären Erkrankungen
verfasst von:
Dr. S. Werther, J. Steier, U. Mellies
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Die Atmung und die Atmungsregulation erfahren im Schlaf vielfältige Änderungen gegenüber dem Wachzustand. Darüber hinaus ändert sich abhängig von verschiedenen Schlafphasen die Aktivität der an der Atmung beteiligten Muskelgruppen. Trotz dieser physiologischen Veränderungen ist eine stabile Atmung im Schlaf gewährleistet. Bei Patienten mit ventilatorischer Insuffizienz insbesondere auf dem Boden von Zwerchfellparesen oder anderen neuromuskulären Erkrankungen stellt demgegenüber der Schlaf die für die Atmung vulnerabelste Phase dar. Hier treten erste schlafbezogene Atmungsstörungen oft sehr früh im Krankheitsverlauf auf. Hinweise auf das Vorhandensein und die Art nächtlicher Atmungsstörungen können tagsüber durch einfache Lungenfunktionsmessungen wie eine Spirometrie im Sitzen und im Liegen gewonnen werden. Später im Krankheitsverlauf kommen dann die typischen Symptome eines nichterholsamen Schlafs und einer chronischen ventilatorischen Insuffizienz hinzu. Ziel der Betreuung von Patienten mit Zwerchfellparesen und neuromuskulären Erkrankungen muss sein, schlafbezogene Atmungsstörungen frühzeitig zu diagnostizieren und rechtzeitig eine adäquate Therapie in Form einer nichtinvasiven Beatmung einzuleiten, um die Lebensqualität und die Prognose der Patienten zu verbessern.