Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Perianale Fistel und Analfissur
verfasst von:
Prof. Dr. W. Heitland
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Kryptoglanduläre Analfistel
Perianale Abszesse entstehen in aller Regel im intersphinkteren Raum auf dem Boden einer Infektion der Proktodealdrüsen. Nicht aus jedem Abszess entwickelt sich eine Fistel. Die Ausbreitung des Abszesses bzw. die Entstehung perianaler Fisteln entspricht der vorgegebenen Anatomie. Perianale Fisteln heilen in aller Regel nicht von selbst ab. Die zur Verfügung stehenden Therapieoptionen messen sich an der Rate der Abheilung, eintretender Kontinenzstörung und an den Kosten. Je aggressiver die Therapie, desto größer sind die Chancen auf Abheilung – je konservativer, desto größer ist die Rezidivneigung.
Analfissur
Eine akute Analfissur sollte konservativ mit Stuhlregulierung, in der akuten Schmerzphase mit lokalen Anästhetika vor allem mit topischen Salben/Cremes, bei Versagen mit Botulinomtoxin therapiert werden. Im Stadium der chronischen Fissur sollte zunächst vergleichend konservativ behandelt werden. Beim Versagen sollten operative Therapieoptionen empfohlen werden – an erster Stelle die sparsame Fissurektomie mit Exzision der Vorpostenfalte und Analpolypen. Manuelle Dehnung und posteriore Sphinkterotomie sind obsolet, die laterale interne Sphinkterotomie muss vor gehäufter Inkontinenz in der Langzeitbeobachtung kritisch gesehen werden.