Erschienen in:
01.12.2015 | Femurfrakturen | Originalien
Periprothetische und interimplantäre Femurfrakturen
Biomechanische Analyse
verfasst von:
M. Rupprecht, C. Schlickewei, F. Fensky, M. Morlock, K. Püschel, J.M. Rueger, W. Lehmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit steigendem Patientenalter nimmt die Anforderung an die Versorgung von Femurfrakturen zu. Unklar ist, inwieweit die Implantate die femorale Stabilität beeinflussen.
Methode
Unterschiedliche Frakturversorgungen nach Implantation eines Hüft- und/oder Kniegelenks wurden biomechanisch an humanen osteoporotischen Femora mit der nativen Situation verglichen.
Ergebnisse
Eine Hüftprothese schwächt das Femur um 33 %. Wird zusätzlich ein retrograder distaler Femurnagel implantiert, sinkt die Bruchlast weiter. Diese instabile Situation kann durch eine winkelstabile Brückenosteosynthese signifikant stabilisiert werden. Die höchste Bruchlast wurde bei implantierter Hüft- und ipsilateraler Knieprothese beobachtet.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Hüftprothese das Femur signifikant schwächt, wobei zwei einzementierte Prothesen eine stabilere Situation als die eines nativen Femurs erzielen. Die Belastungsstabilität muss bei einliegender Hüftprothese und ipsilateralem Femurnagel in Frage gestellt oder durch eine Brückenosteosynthese gesichert werden. Zur Frakturversorgung einer distalen Femurfraktur bei einliegender Hüftprothese ist die winkelstabile, den Prothesenschaft übergreifende Platte zu favorisieren.