Erschienen in:
01.04.2013 | Interventionelle Kardiologie
Perkutaner Vorhofohrverschluss
Alternative zur Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern
verfasst von:
Dr. N.A. Geis, H.A. Katus, Prof. Dr. S.E. Hardt
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung und betrifft bis zu 10–15 % der über 80-Jährigen. Eine orale Antikoagulation (OAK) zur Prophylaxe von Vorhofthromben und einer Embolie kardialen Ursprungs, die etwa 20–30 % aller Schlaganfälle bedingt, ist bei den meisten Patienten mit VHF erforderlich. Dadurch kann zwar eine deutliche Risikoreduktion für Schlaganfälle erreicht werden, allerdings ist eine OAK mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden. Viele Patienten mit VHF erhalten aufgrund stattgehabter Blutungskomplikationen oder eines erhöhten Blutungsrisikos keine OAK. Da sich über 90 % aller Thromben bei nichtvalvulärem VHF im linken Vorhofohr (LAA) bilden, ist der perkutane Verschluss des LAA ein alternatives Konzept zur Prävention einer Kardioembolie bei VHF. Aktuell sind die verbreitetsten LAA-Verschlusssysteme das WATCHMAN-Device und der Amplatzer Cardiac Plug. Die bisherige Datenlage deutet darauf hin, dass der Verschluss des LAA einer OAK gleichwertig ist. Zudem ist mit steigender Interventionserfahrung der Verschluss des LAA sehr komplikationsarm. Daher wird dieser Eingriff in den aktuellen Leitlinien der ESC insbesondere für Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko und Kontraindikation für eine OAK als valide Therapiealternative empfohlen.