Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Persistierender Erguss nach thoraxchirurgischen Eingriffen
verfasst von:
Z. Sziklavari, R. Neu, H.-S. Hofmann, PD Dr. M. Ried
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz Einlage von Thoraxdrainagen werden nach thoraxchirurgischen Operationen persistierende Pleuraergüsse beobachtet, welche eine progrediente Dyspnoe des Patienten verursachen und den postoperativen Verlauf komplizieren bzw. prolongieren können.
Fragestellung
Ätiologie, Prophylaxe und Therapie persistierender Pleuraergüsse nach thoraxchirurgischen Eingriffen wurden dargestellt.
Material und Methoden
Die Übersicht basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in Medline („pleural effusion“, „pleural empyema“, „chylothorax“).
Ergebnisse
Insbesondere nach lungenresezierenden Eingriffen werden durch eine Störung des pleuralen Flüssigkeitshaushaltes und inkomplette Lungenentfaltung vermehrte Ansammlungen seröser Pleuraergüsse beobachtet. Durch ein adäquates Drainagemanagement und eine intensive Atemtherapie kann die Inzidenz vermindert werden. Eine relevante Nachblutung führt zum Hämatothorax. Komplizierend kann eine Infektion des Pleuraergusses zum Pleuraempyem führen. Diese Patienten weisen eine deutlich erhöhte Morbidität auf und benötigen eine angepasste multimodale Behandlung. Ein postoperativer Chylothorax entsteht durch eine chirurgische Läsion des Ductus thoracicus und sollte frühzeitig durch eine laborchemische Analyse des milchigen Drainagesekrets diagnostiziert werden. Neben konservativen und operativen Therapieoptionen stehen hier mittlerweile auch interventionell-radiologische Maßnahmen zur Verfügung.
Diskussion
Persistierende Ergüsse nach thoraxchirurgischen Eingriffen erfordern eine frühzeitige Diagnostik und eine angepasste Therapie, um sekundäre Komplikationen zu verhindern und die Krankenhausaufenthaltsdauer zu verkürzen.