Erschienen in:
01.03.2016 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Pigmentierte villonoduläre Synovialitis
Eine seltene Differenzialdiagnose der synovialen Gelenkschwellung
verfasst von:
Dr. K. A. Jendrissek, T. Hotfiel, B. Swoboda, S. Söder, R. Janka
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS) ist eine seltene proliferative Erkrankung der Binnenhaut großer und kleiner Gelenke. Um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen, sind eine spezifische Diagnostik und ein gezieltes therapeutisches Vorgehen notwendig.
Fragestellung
Die vorliegende Arbeit soll eine Übersicht über Epidemiologie, Ätiopathogenese und Diagnostik der PVNS liefern sowie aktuelle Therapie- und Behandlungsempfehlungen aufzeigen.
Material und Methoden
Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche über die Datenbank des National Center for Biotechnological Information (
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed). Gegenstand der Suche waren unabhängig von der Evidenz der jeweiligen Arbeiten randomisierte klinische und experimentelle Studien, systematische und nichtsystematische Übersichtsarbeiten, Expertenmeinungen sowie Fallberichte bezüglich der PVNS.
Ergebnisse
Die Differenzialdiagnose der PVNS sollte v. a. bei rezidivierenden blutigen Gelenkergüssen bedacht werden. Die Ursache der Erkrankung ist bis heute nicht genau geklärt. Die endgültige Diagnose kann letztlich nur histologisch gestellt werden. Um repräsentatives histologisches Gewebe für die Diagnose zu gewinnen, sollte im Vorfeld der Probeentnahmen ein MRT mit den entsprechenden Häm-Sequenzen durchgeführt werden. Die Erkrankung neigt abhängig von den verschiedenen Formen zu einer hohen Rezidivrate. Therapeutisch sollte deshalb eine vollständige Synovektomie erfolgen.
Diskussion
Als operatives Vorgehen werden arthroskopische und offene Verfahren beschrieben, die z. T. kontrovers hinsichtlich Komplikations- und Rezidivrate diskutiert werden. Adjuvante interventionelle Therapieformen wie die Radiosynoviorthese werden zur Senkung der Rezidivquote empfohlen.