Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Pityriasis versicolor
Aktuelles zu einer alten Erkrankung
verfasst von:
Prof. Dr. P.A. Mayser, J. Preuss
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Pityriasis versicolor (PV) ist eine der häufigsten erregerbedingten Hauterkrankungen. Unter den bisher bekannten Malassezia spp. wird M. globosa derzeit die pathogenetisch wichtigste Rolle zugeschrieben, da diese Spezies vorrangig in den PV-Läsionen nachgewiesen werden kann. Zudem scheinen ihre großen runden Sprosszellen Teilaspekte des nativmikroskopisch charakteristischen Bildes der Erkrankung (‚‚Spaghetti und Fleischklößchen’‘) erklären zu können. Die klinischen Besonderheiten dieser Erkrankungen wie Hyperpigmentierung, Depigmentierung, Fluoreszenz der Läsionen sowie fehlendes entzündliches Infiltrat bei hoher Erregerlast lassen sich aber allein mit dem Nachweis der auch zur residenten Flora gehörenden Hefe nicht hinreichend begründen. Ein von der Aminosäure Tryptophan abhängiger Stoffwechselweg in M.
furfur führt zu einer Reihe von Indolderivaten, die im Zusammenhang mit den oben genannten klinischen Phänomenen stehen könnten. Im Modellorganismus Ustilago maydis konnte gezeigt werden, dass diese Verbindungen sich spontan in Abhängigkeit von einem einzigen Enzym, der Aminotransferase Tam1, bilden. Der Beitrag gibt eine Übersicht über den aktuellen Kenntnisstand der PV und beleuchtet bislang nicht zufriedenstellend erklärte Phänomene unter dem Konzept der Aminotransferase Tam1. Erste vielversprechende therapeutische Ansätze mit dem Einsatz topischer Tam1-Inhibitoren bei der PV könnten diesen neuen Ansatz stützen.