Erschienen in:
01.02.2015 | Menopause und Frauengesundheit
Postmenopausale Hormontherapie und Kognition
verfasst von:
V. Widmer, P. Stute
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Etwa 60 % der Frauen in den Wechseljahren klagen über Gedächtniseinbußen. In Beobachtungsstudien konnte ein positiver Effekt der postmenopausalen Hormontherapie (HT) auf die Kognition nachgewiesen werden.
Fragestellung
Kann der positive Effekt der HT auf die Kognition in randomisierten, placebokontrollierten Studien (RCT) reproduziert werden?
Material und Methode
Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Unterschieden wurde zwischen RCT zur Östrogenmonotherapie und Östrogen-Gestagen-Therapie sowie zwischen Probandinnen über und unter 65 Jahren bei Studienstart.
Ergebnisse
Die detektierten RCT zeigen mehrheitlich keinen positiven oder negativen Einfluss einer HT auf die Kognition. Bei Frauen über 65 Jahre hat die kombinierte HT mit konjugierten equinen Östrogenen und Medroxyprogesteronacetat einen negativen Einfluss auf die Kognition, bei Frauen unter 65 Jahren jedoch nicht.
Schlussfolgerung
Der in Beobachtungsstudien gezeigte positive Effekt einer HT auf die Kognition lässt sich nicht ohne weiteres in RCT reproduzieren. Es stellt sich weiterhin die Frage nach einem kognitiven „window of opportunity“.