Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Prävalenz psychischer Störungen in der multimodalen Therapie des chronifizierten Rückenschmerzes
verfasst von:
Dr. J. Artner, F. Lattig, B. Cakir, H. Gündel, - Reichel, J.A. Spiekermann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Der chronische Rückenschmerz stellt aufgrund seiner multifaktoriellen biopsychosozialen Faktoren eine schwer therapierbare Entität dar, die sich gegen unimodale Therapieansätze häufig als resistent erweist. Multimodale Schmerzprogramme stellen mit ihrem Konzept der „functional restoration“ eine vielversprechende therapeutische Option beim Management des chronischen Schmerzes dar. Das Ziel der Studie war die Evaluation der Prävalenz psychischer Komorbiditäten bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz im stationären multimodalen Schmerzprogramm. Studiendesign: retrospektive Analyse. Einhundertsiebenundzwanzig Patienten im multimodalen Schmerzprogramm wurden psychologisch exploriert und die psychologischen Komorbiditäten dokumentiert. Folgende zusätzliche Merkmale wurden erhoben: Alter, Geschlecht, Schmerzintensität („numeric rating scale“, NRS) am Anfang und Ende des Programms, Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Empfehlungsrate zur weiteren psychotherapeutischen Behandlung und Migrationshintergrund. Die Signifikanz der Unterschiede in den einzelnen Merkmalen wurde mit dem Fisher’s Exact Test ermittelt. Ergebnisse: Es wurde eine hohe Prävalenz an depressiven Störungen, Angststörungen und Anpassungsstörungen bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz festgestellt. Diese ist auch im Vergleich zur Prävalenz in der deutschen Normalpopulation signifikant erhöht.