Erschienen in:
01.11.2015 | Leitthema
Praxisrelevante Forschung in der biologischen Psychiatrie
verfasst von:
Prof. Dr. A. Meyer-Lindenberg
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Die psychiatrische Praxis wäre ohne die moderne Psychopharmakologie nicht denkbar. Gerade bei schweren psychischen Störungen schafft die medikamentöse Therapie häufig erst die entscheidende Grundlage für gemeinschaftliche Teilhabe, Reintegration und Recovery. Insofern ist es verständlich, dass sich die biologische Psychiatrie lange Zeit wesentlich über ihre Verbindung zur Psychopharmakologie definiert hat und auch so vom Praktiker wahrgenommen worden ist. In den letzten Jahren hat sich jedoch das Konzept der „biologischen Psychiatrie“ wesentlich erweitert, und damit auch die Praxisrelevanz dieser Forschungsrichtung. Wie an einigen exemplarischen Beispielen gezeigt wird, bieten biologische Forschungsansätze neue Impulse für die individualisierte Medizin, die Psychotherapie, das Verständnis von Umwelteinflüssen und damit letztlich für einen präventiven und präemptiven Ansatz, der für die praktische Bewältigung der erheblichen Krankheitslast durch psychische Störungen auf vielfältige Weise nutzbar gemacht werden kann und sollte.