Z Orthop Ihre Grenzgeb 2006; 144(3): 253
DOI: 10.1055/s-2006-947127
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Hochauflösende Computertomografie belegt Aufbau neuer Knochensubstanz

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Publication Date:
04 July 2006 (online)

 

Die hochauflösende Computertomografie (HRCT) weist die Wirksamkeit des aktiven Parathormon-Fragmentes 1-34 (rhPTH 1-34) Teriparatid[1] auf beinahe mikroskopischer Ebene nach. Anhand sogenannter virtueller Wirbelkörperbiopsien konnte ein Team unter Leitung von Prof. Claus-C. Glüer, Kiel, die osteoanabolen Effekte unter einer Behandlung mit Teriparatid im Therapieverlauf ohne invasive Intervention bildlich darstellen.

Im Rahmen einer Subgruppenanalyse an 65 Patientinnen der EUROFORS (European Forsteo Sequential Trial)-Studie wurde das Verfahren erstmals klinisch angewandt.[2],[3] Die Patientinnen hatten alle subkutan täglich 20 µg Teriparatid erhalten. Vor Beginn der osteoanabolen Therapie sowie nach 6 und 12 Monaten Behandlung erfolgte eine HRCT-Untersuchung am 12. Brustwirbelkörper. Gemessen wurden unter anderem der trabekuläre Knochenvolumenanteil, die apparente Anzahl der Trabekel sowie deren Vernetzungsgrad.

Trabekelzahl und Vernetzungsgrad nimmt zu

Der trabekuläre Knochenvolumenanteil stieg nach 6 Monaten Therapie mit Teriparatid um 20,4% und nach 12 Monaten um 31,6% gegenüber dem Ausgangswert. Im gleichen Zeitraum stieg auch die im HRCT-Bild apparente Anzahl der Trabekel um 12,5% bzw. 18% und der Vernetzungsgrad der Trabekel untereinander nahm zu. "Die Ergebnisse zeigen, dass unter Teriparatid neue Knochensubstanz gebildet und die Mikroarchitektur neu aufgebaut wird," schlussfolgerte Glüer.

Keine Gewebeentnahme mehr nötig

Die HRCT erlaubt die Darstellung trabekulärer und kortikaler Strukturen ohne Entnahme von Knochenbiopsien. Die durch die Therapie induzierten Veränderungen sind zum ersten Mal auch in der Wirbelsäule im zeitlichen Verlauf darstellbar. "Ein großer Vorteil des Verfahrens ist, dass wir mit der virtuellen Knochenbiopsie endlich die Möglichkeit haben, für die Knochenstabilität entscheidende Parameter wie die Anzahl und die Konnektivität der Trabekel im Inneren der Wirbelkörper direkt zu messen", erläuterte Glüer.

Unter der Therapie mit Teriparatid nimmt die Anzahl der Trabekel sowie deren Vernetzungsgrad deutlich zu. Links: vor der Behandlung, Mitte: 6 Monate nach der Behandlung, Rechts: 12 Monate nach der Behandlung (Bild: Lilly Deutschland GmbH).

08 Forsteo®, Lilly Pharmaholding GmbH, Bad Homburg

09 Timm W et al J Bone Miner Res 2005; 20: S336

10 Graeff C et al. J Bone Miner Res 2005; 20: S411

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