Erschienen in:
01.12.2015 | Originalien
Programm „KonS“
Prozessoptimierung der forensischen Gutachtenerstellung
verfasst von:
J. Heyder, M. Heim, K. Anslinger
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Routinemäßig wird in der forensischen DNA-Analyse von jeder Tatortspur mindestens eine unabhängige Doppelbestimmung durchgeführt. Bereits hier stellt sich die Frage, ob dafür Multiplex-Kits gleicher oder unterschiedlicher Hersteller genutzt werden sollten. Auch ist fraglich, inwiefern eine 3. oder 4. Bestimmung notwendig bzw. möglich ist. Weiterhin wird kontrovers diskutiert, ob in die Ergebnisdarstellung nur reproduzierbare Allele oder auch nichtreproduzierbare Allele (Konsensus- vs. „Composite“-Ansatz) übernommen und somit zur biostatistischen Bewertung herangezogen werden sollten. Weiterhin ist aufgrund der gestiegenen Zahl der routinemäßig untersuchten DNA-Systeme und des erhöhten Untersuchungsaufkommens eine manuelle Bewertung der Analyseergebnisse kaum mehr möglich.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Beitrag stellt die Möglichkeiten der Prozessoptimierung der forensischen Gutachtenerstellung durch Anwendung des neuen Programms „KonS“ dar.
Material und Methode
In Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München wurde das Programm „KonS“ entwickelt. Mit diesem Programm können automatisch die Ergebnisse aus 2 oder auch mehr Bestimmungen einer Spur, unabhängig von den genutzten Kits, nach dem Konsensus- und dem Composite-Ansatz generiert werden.
Ergebnis
Das Programm „KonS“ verkürzt die Bearbeitungszeit bei der Auswertung der Analyseergebnisse. Darüber hinaus können mithilfe des Programms beide Ansätze (Konsensus- sowie Composite-Ansatz) miteinander verglichen und bewertet werden. Weiterhin wird durch das Programm eine einheitliche und objektive Beurteilung der Ergebnisse gewährleistet.
Schlussfolgerung
Das Programms „KonS“ ist geeignet, um die Prozessabläufe der DNA-Gutachtenerstellung zu optimieren.