Erschienen in:
01.02.2015 | Psychoonkologie
Psychische Belastungen bei Patienten mit einem Rektumkarzinom – ein Exkurs
verfasst von:
Dr. U. Goerling, U. Liebeskind
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine Darmkrebserkrankung ist die zweithäufigste Tumorerkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Dabei sind nicht ausschließlich ältere Menschen betroffen. Die onkologische Therapie des Rektumkarzinoms ist in der Mehrzahl der Fälle multimodal und bedeutet für den einzelnen Patienten oft einen langen Weg.
Ziel
Psychische Reaktionen auf die Belastung durch eine onkologische Erkrankung und die notwendige Therapie sind individuell, vielfältig und können das Spektrum von subsyndromaler Belastung bis hin zu einer psychischen Störung einnehmen. Patienten mit einem Rektumkarzinom weisen ähnlich hohe Belastungen wie Patienten mit anderen Tumorerkrankungen auf, zeigen jedoch tumor- und behandlungsbedingt erhebliche Einschränkungen in verschiedenen Bereichen der Lebensqualität. Wenngleich diesem Sachverhalt in der Literatur nicht ausreichend Rechnung getragen wird, sollen verschiedene Beeinträchtigungen in diesem Beitrag herausgearbeitet werden.
Ergebnisse
Eine eigene Untersuchung konnte deutlich machen, dass Patienten mit einem Rektumkarzinom zum Zeitpunkt der Behandlung auf einer chirurgisch-onkologischen Station einen hohen Bedarf an psychoonkologischer Unterstützung haben. Dies ist unter anderem auch auf die Problematik einer erforderlichen Stomaanlage zurückzuführen. Darüber hinaus gibt es Jahre nach Beendigung der Primärtherapie z. T. erhebliche psychische Folgen sowie Beeinträchtigungen in verschiedenen Bereichen der Lebensqualität.
Schlussfolgerung
Um diesem Fakt gerecht zu werden, ist eine interdisziplinäre Behandlung unter Einbeziehung weiterer supportiver Angebote von Anfang an empfehlenswert.