Erschienen in:
01.01.2015 | Übersichten
Psychodynamische Therapie autoaggressiven Verhaltens
verfasst von:
Prof. Dr. Ulrich Sachsse, Willy Herbold-Schaar
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Selbstverletzendes Verhalten (SVV) kann nach psychodynamischem Verständnis unbewusst vielfältig determiniert sein. Es wird intrapsychisch wie ein Medikament zur Kompensation defizitärer Ich-Funktionen, andererseits als neurotische Kompromissbildung bei intersystemischen Konflikten wirksam. Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit zur narzisstischen Reparation. Interpersonell wirkt es v. a. als Einleitung von projektiver Identifizierung inkompatibler Selbstanteile zur Selbstentlastung. Das Symptom wird wirksam, wenn andere Versuche, in einer Überlastungssituation der drohenden Ich-Fragmentierung entgegenzuwirken, versagen. Patienten mit SVV haben zu unterschiedlichen Zeiten Therapeuten unterschiedlicher Schulen zu ganz ähnlichen Therapiestrategien angeregt.