Erschienen in:
01.09.2014 | Originalien
Querstabilität im Konfektionsschuh durch Federstahleinlagen
Eine pedobarographische Wirkungsstudie mit Anwendungsbeobachtung
verfasst von:
Dr. N.-L. Becker, T. Obens, J. Weisser, S. Flick
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die vordere Querwölbung des menschlichen Fußes wird durch das Tragen klassischer Konfektionsschuhe orthopädisch ungünstig invertiert.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser orthopädischen Anwendungsstudie war, die Wirkung einer neuartigen querstabilen, längsflexiblen Federstahleinlage biomechanisch mithilfe pedobarographischer Messungen und ergänzender Befragungen standardisiert zu erfassen.
Material und Methoden
Im Sommer 2013 wurden insgesamt 33 erwachsene, gesunde Probanden rekrutiert. Die randomisierte, verblindete und kontrollierte Hauptstudie verglich die queraussteifende Federstahleinlage mit einer Kontrolleinlage aus Ethylenvinylacetat ohne queraussteifenden Effekt mittels pedobarographischer Innenschuhmessungen am Vorfuß. Die randomisierte, verblindete und kontrollierte Nebenstudie erfasst im Crossoverdesign die subjektive Wirkung der Federstahleinlage hinsichtlich Komfort, Mobilitätseinschränkungen und Schmerz.
Ergebnisse
Die Werte sowohl des maximalen plantaren Spitzendrucks als auch des plantaren Kraft-Zeit-Integrals waren mit der Federstahleinlage insbesondere im zentralen Vorfuß signifikant höher. Im anschließenden mehrwöchigen Tragetest berichteten die Teilnehmer kaum Probleme und insbesondere keine ungünstigeren Werte bei Komfort, Mobilitätseinschränkungen und Schmerz als mit der Kontrolleinlage.
Diskussion
Diese nach hohen methodischen Standards durchgeführte Studie konnte erstmals nachweisen, dass die getestete Federstahleinlage, welche die Inversion des Ballens verhindert, infolge der Queraussteifung im Vorfuß zu einer Veränderung der Druckverhältnisse mit Erhöhung des Drucks im mittleren Ballenbereich führt, was einem Barfußgehen nahe kommt. Da diese orthopädisch sinnvolle Wirkung der Queraussteifung von den Probanden nicht als subjektiv unangenehm empfunden wurde, wäre eine derartige Einlage primarpräventiv millionenfach in Konfektionsschuhen einsetzbar.