Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Rechtliche Aspekte der Risikokommunikation
verfasst von:
Prof. Dr. D. Berg
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das im Februar 2013 in Kraft getretene Patientenrechtegesetz (Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten, § 630 BGB) akzentuiert die schon bisher in der Rechtsprechung verlangten Anforderungen an die Aufklärung des Patienten, die ihn befähigen sollen, die ihm durch den Arzt vorgeschlagenen Untersuchungs- und Behandlungsmaßnahmen zu beurteilen und ggf. zu akzeptieren.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Publikation ist es, auf die Schwierigkeiten einer Aufklärung hinzuweisen, die auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz und ergebnisoffen den Patienten in die Lage versetzt, eine für ihn richtige Entscheidung zu treffen.
Methodik und Diskussion
Die durch den Arzt erfolgte Vermittlung wissenschaftlich begründeter Daten kann irreführen, wenn eine Publikation Angaben nur zur relativen Risikoreduktion enthält und Vor- bzw. Nachteile einer Maßnahme im Sinne eines „mismatched framing“ beschreibt. Basis einer ergebnisoffenen und korrekten Aufklärung sollten sein: wissenschaftlich fundierte Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Auswertungen des Cochrane Collaboration Review, Publikationen des Bundesinstituts für Risikobewertung in der Praxis (BfR) und wissenschaftliche Publikationen, die der Leser jedoch auch interpretieren können muss.