Erschienen in:
01.02.2015 | Originalien
Rehabilitation für junge Erwachsene mit Epilepsie und leichten intellektuellen Beeinträchtigungen
Ergebnisse einer prospektiven Studie mit 3 Messzeitpunkten
verfasst von:
Dr. M. Endermann
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein auf ca. 3 Jahre befristetes stationäres Rehabilitationsprogramm der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel richtet sich an junge Erwachsene mit Epilepsie und leichten intellektuellen Beeinträchtigungen, die mehr Selbstständigkeit und die Optimierung ihrer Epilepsiebehandlung erlangen wollen.
Ziel der Arbeit
Ergebnisse des Rehabilitationsprogramms sollten dokumentiert und ihre zeitliche Stabilität überprüft werden.
Material und Methode
Bei 51 von 97 Klienten, die das Programm zwischen 1999 und 2011 absolvierten, lagen Daten für 3 Messzeitpunkte vor (T1: 4 Wochen nach Aufnahme, T2: Auszug, T3: mindestens 2 Jahre nach Auszug). Als Outcome-Variablen wurden Veränderungen der Anfallsfrequenz, Einschätzungen der Bezugsmitarbeiter zur Entwicklung der Klienten, die Betreuungsform nach Auszug (ambulante vs. stationäre Betreuung) sowie Klientenangaben zu Alltagsaktivitäten, Arbeitsproblemen, zur gesundheitsbezogenen und allgemeinen Lebensqualität sowie zu Depressivität und psychischer Belastung herangezogen.
Ergebnisse
Die Anfallsfrequenz reduzierte sich signifikant; mehr als die Hälfte der Klienten wechselte in ambulante Betreuungsverhältnisse. Positive Veränderungen berichteten die Klienten in Bezug auf Alltagsaktivitäten und einige Aspekte ihrer Lebensqualität. Diese Verbesserungen erwiesen sich auch noch nach mindestens 2 Jahren als zeitlich stabil. Zu T1 erhobene Basisdaten hatten keinen starken Einfluss auf das Outcome. Die Analyse von Subgruppen zeigte, dass Veränderungen von Klientenangaben mit Veränderungen externer Parameter wie der Anfallsfrequenz oder den Einschätzungen der Mitarbeiter korrespondierten.
Schlussfolgerung
Verbesserungen im Hinblick auf Klientenangaben, die anschließende Betreuung und die Anfallskontrolle erweisen sich als zeitlich stabil. Unter sozialpolitischen Gesichtspunkten ist bedeutsam, dass ca. die Hälfte der Teilnehmer im Anschluss an das Programm ambulant betreut werden kann.