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Erschienen in: Der Unfallchirurg 3/2016

01.03.2016 | Originalien

Rehabilitation von Schwerverletzten in Deutschland

Klinikstandorte, Struktur- und Ausstattungsmerkmale

verfasst von: F. Debus, L. Moosdorf, C.L. Lopez, S. Ruchholtz, T. Schwarting, Prof. Dr. C.A. Kühne

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 3/2016

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Zusammenfassung

Hintergrund

Im Rahmen der Schwerverletztenversorgung konnte durch das TraumaNetzwerk DGU® eine strukturierte Organisation der Akutkliniken erreicht werden. Da die Rehabilitation ein wichtiger Bestandteil des gesamten Behandlungskonzepts ist, sollte eine Vernetzung von beiden Behandlungsphasen erfolgen. Dementsprechend ist das Ziel der vorliegenden Analyse, eine Darstellung der Anzahl und Verteilung von Rehabilitationskliniken sowie eine Betrachtung von deren Struktur- und Ausstattungsmerkmalen.

Material und Methode

Anhand des Verzeichnisses der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen des Statistischen Bundesamtes und einer Onlinesuche im „Onlineverzeichnis Handbuch Reha- und Vorsorgeeinrichtungen“ wurden alle Rehabilitationskliniken mit unfallchirurgischen und/oder orthopädischen Abteilungen identifiziert. In einem weiteren Schritt wurden Lage und Verteilung analysiert und die Kliniken auf ihre Ausstattungsmerkmale befragt.

Ergebnisse

Insgesamt fanden sich in Deutschland 551 Reha-Kliniken mit 45.444 orthopädischen und/oder unfallchirurgischen Betten. 158 Kliniken (28,7 %) können eine neurologische Rehabilitation gewährleisten. Die Anzahl der Kliniken pro Bundesland variiert zwischen 1 und 136, die der Betten zwischen 70 und 18.040. Die durchschnittliche Versorgungsfläche pro Rehabilitationsklinik beläuft sich auf 648 (149–2106) km2. Durchschnittlich werden pro Klinik jährlich 1584 orthopädische und/oder unfallchirurgische Patienten behandelt. In 68 % der Kliniken ist die Aufnahme von Patienten mit MRSA-Infektion (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) möglich. Dialysepflichtige Patienten können in 62,1 % der Kliniken aufgenommen werden. Fast alle Kliniken haben die Möglichkeit zur konventionellen radiologischen Diagnostik (96,4 %). Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) sind in Kooperation in 52,6 bzw. 50,3 % verfügbar.

Schlussfolgerung

Wenngleich die rehabilitative Versorgung durch numerisch ausreichend vorhandene Rehabilitationskliniken sichergestellt ist, so sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern erheblich. Da die Rehabilitation von größter Bedeutung ist, erscheint die Optimierung hinsichtlich Organisation und Qualitätskontrolle und ggf. Integration in bestehende regionale Traumanetzwerke sinnvoll.
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Metadaten
Titel
Rehabilitation von Schwerverletzten in Deutschland
Klinikstandorte, Struktur- und Ausstattungsmerkmale
verfasst von
F. Debus
L. Moosdorf
C.L. Lopez
S. Ruchholtz
T. Schwarting
Prof. Dr. C.A. Kühne
Publikationsdatum
01.03.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 3/2016
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-014-2619-y

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