Erschienen in:
01.11.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Rekonstruktionsmaßnahmen nach veralteten Frakturen und Luxationen des Fußes
verfasst von:
Prof. Dr. H. Zwipp
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Veraltete Frakturen und Luxationen im Fußbereich sind als „veraltet“ zu definieren, wenn das Trauma länger als 6 bis 12 Wochen zurückliegt. Anatomische Rekonstruktionen z. B. des Talus oder der posterioren Facette am Kalkaneus sind nur in Ausnahmefällen möglich. In den meisten Fällen sind die fehlgestellten Fußachsen zu reorientieren und die verworfenen Gelenke isoliert oder kombiniert zu fusionieren. Im Fall einer signifikanten posttraumatischen Knochennekrose muss diese radikal reseziert und mit autologem Knochengewebe, meist vom Beckenkamm, ersetzt werden. Da veraltete Frakturen und Luxationen im Fußbereich in der Regel zu starken belastungsabhängigen Schmerzen bis hin zur Gehunfähigkeit führen, sind reorientierende Arthrodesetechniken in der Regel für den Patienten schmerzbefreiend oder -reduzierend und ermöglichen Arbeits- und Sportfähigkeit. Eine initial hohe Minderung der Erwerbsfähigkeit kann deutlich reduziert werden. Nur durch standardisierte Röntgenaufnahmen und eine großzügige Indikationsstellung zur CT-Analyse sind veraltete Frakturen und Luxationen a priori vermeidbar. Bei fehlgeschlagener primärer operativer Versorgung sollten Patienten mit notwendiger Fußkorrektur in ein dafür ausgewiesenes operatives Zentrum überwiesen werden.