Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Rektumkarzinom – Besondere Aspekte der Pathologie
verfasst von:
Prof. Dr. C. Wittekind, P. Ströbel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Vor dem sich ändernden Profil der Pathologie nehmen die Anforderungen an das Fach zu. Besondere Aspekte ergeben sich im Umgang mit dem Gewebe von Patienten, die einer neoadjuvanten Therapie zugeführt wurden. In diesem Beitrag wird vornehmlich auf Entwicklungen aus der translationalen Forschung eingegangen, welche die klinische Betrachtung und die histopathologische Gewebediagnostik bei Patienten mit Rektumkarzinomen beeinflussen.
Methoden
Anhand einer manuellen Literaturrecherche deutsch- und englischsprachiger Artikel der Jahre 2002 bis 2014 wurden wichtige neue Aspekte der molekularen Karzinogenese des Rektumkarzinoms ermittelt und deren Relevanz für die Diagnostik, Therapie und pathologischen Klassifikationen zusammengefasst.
Ergebnisse
Nach neoadjuvanter Therapie des Rektumkarzinoms müssen zahlreiche Besonderheiten mit klinischen Konsequenzen bei der makroskopischen Begutachtung, dem Präparatezuschnitt und der Tumorklassifikation beachtet werden. Trotz neuer Erkenntnisse über die molekulare Karzinogenese des Rektumkarzinoms existieren bislang keine außerhalb von Studien etablierten Biomarker, die das Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie vorhersagen.
Schlussfolgerungen
Durch Anwendung neoadjuvanter Therapieverfahren bei Patienten mit Rektumkarzinomen wird eine Vielzahl von Effekten erzielt, deren Auswirkungen weder lokal noch systemisch bisher vollständig verstanden sind. Letztlich werden Strategien und Behandlungskonzepte, die auf einem besseren Verständnis der Tumor- und Systembiologie basieren, zu Fortschritten in der Prognosebeurteilung und durch hierauf abgestimmte zielgerichtete Behandlungen auch zu einer Verbesserung der Therapieresultate verhelfen.