Erschienen in:
01.10.2015 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Risiko-Scores zur ambulant erworbenen Pneumonie bei älteren und geriatrischen Patienten
verfasst von:
M.A. Pflug, T. Wesemann, Prof. Dr. H.J. Heppner, Dr. U. Thiem, MD
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
|
Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die ambulant erworbene Pneumonie („community-acquired pneumonia“, CAP) ist weiterhin eine bedeutsame sowie für ältere und geriatrische Patienten gefährliche Erkrankung.
Ziel der Arbeit
Aus epidemiologischen und klinischen Gründen ist es wichtig, die Häufigkeit der verschiedenen Schwergrade bei CAP zu erfassen sowie Erkenntnisse über die Verbreitung und die Gefährdung verschiedener Risikogruppen durch eine CAP zu bekommen. In der ambulanten Versorgung kann ein einfach durchzuführender Prognose-Score die Beurteilung des klinischen Zustands eines Patienten objektivieren und therapeutische Entscheidungen unterstützen. Hierzu soll dem potenziellen Anwender die Kenntnis entsprechender Instrumente vermittelt werden.
Material und Methoden
Seit den 1990er Jahren sind verschiedene Risiko-Scores zur Risikostratifizierung bei CAP entwickelt und evaluiert worden. Der vorliegende Beitrag stellt die Inhalte und Aussagekraft der verfügbaren Risiko-Scores vor. Hierbei werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Scores einander kritisch gegenübergestellt. Besonderes Augenmerk wird auf die Bedeutung der Risiko-Scores für geriatrische Patienten gelegt.
Ergebnisse
Der momentan in Deutschland führende Wegweiser für die Entscheidung über eine ambulante oder stationäre Behandlung ist der Risiko-Score CRB-65. Zur Entscheidung über eine primär intensivmedizinische Behandlung können u. a. die modifizierten Kriterien der „American Thoracic Society“ (ATS) verwendet werden. Grundsätzlich gilt, dass Risiko-Scores bei CAP für ältere und geriatrische Patienten weniger verlässlich sind als allgemein für Erwachsene.
Schlussfolgerung
Für Therapieentscheidungen müssen neben den behandelten Risiko-Scores weitere, auch funktionelle Aspekte des geriatrischen Patienten berücksichtigt werden. Speziell die Entscheidung über eine stationäre Einweisung sollte für ältere und geriatrische Patienten entsprechend der Nutzen-Risiko-Relation individuell gefällt werden.