Erschienen in:
06.11.2014 | Stichverletzung | Originalien
Risikoeinschätzung von blutübertragbaren Infektionen durch die Schockraummitarbeiter
verfasst von:
B. Scheller, Prof. Dr. S. Wicker, H.F. Rabenau, I. Marzi, S. Wutzler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mitarbeiter im Schockraum sind dem Risiko einer beruflichen Exposition blutübertragbarer Erreger ausgesetzt. Verschiedene Studien belegten, dass die Prävalenz von HIV, Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) bei Notfallpatienten höher ist als bei der Allgemeinbevölkerung.
Fragestellung
Akzeptanz der Mitarbeiter im Schockraum hinsichtlich persönlicher Schutzausrüstung. Wissen bzgl. des Übertragungsrisikos blutübertragbarer Infektionen und subjektive Risikowahrnehmung hinsichtlich HIV, HBV und HCV.
Methoden
Ein anonymer Fragebogen wurde an 100 Mitarbeiter des Schockraumteams (Ärzte, Pflegepersonal und Medizinstudenten) verteilt. Die Mitarbeiter kamen aus den Abteilungen Chirurgie, Radiologie, Anästhesie und Innere Medizin.
Ergebnisse
Das Schockraumpersonal hat nur unzureichende Kenntnisse hinsichtlich blutübertragbarer Infektionen. Das HCV-Infektionsrisiko wird überschätzt und die empfohlenen Schutzmaßnahmen bei der Versorgung der Schockraumpatienten nicht konsequent verwendet.
Diskussion
Durch Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter in der Notfallversorgung sollte das Wissen über arbeitsbedingte Infektionen und die Akzeptanz persönlicher Schutzausrüstung gesteigert werden. Jeder medizinische Beschäftigte sollte Kenntnis haben, ob er über eine ausreichende HBV-Immunität verfügt. Das Wissen um die Maßnahmen der Postexpositionsprophylaxe ermöglicht im Verletzungsfall eine schnelle Versorgung der betroffenen Mitarbeiter.