Erschienen in:
01.01.2013 | Gynäkologie aktuell
Rolle der Angiogenese und ihrer Inhibitoren in der Gynäkologie
Von der Embryonalentwicklung bis zur Tumorgenese und Metastasierung
verfasst von:
I. Alkatout, N. Maass, W. Jonat, C. Mundhenke, PD Dr. C. Schem, MaHM
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die Angiogenese bezeichnet die Neubildung von Blutgefäßen, die durch Sprossungs- oder Spaltungsvorgänge des Gefäßsystems entstehen. Solide Tumoren sind in ihrem Wachstum von einem sie umgebenden mitwachsenden Kapillarnetz abhängig, das den Tumor mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Die pathophysiologische Rolle der Angiogenese ist für viele benigne (Endometriose, Menorrhagie, Leiomyomatose, ovarielles Überstimulationssyndrom, Präeklampsie und plazentares Hypoperfusionssyndrom) und maligne (vor allem das metastasierte und therapierefraktäre Mammakarzinom, das Ovarialkarzinom, das Tubenkarzinom sowie das primäre peritoneale Karzinom) gynäkologischen Erkrankungen nachgewiesen. Angiogeneseabhängige Erkrankungen können mit Hilfe antiangiogenetisch wirksamer Therapeutika behandelt werden. Aufgrund der substantiellen Nebenwirkungen dieser oft nur in Kombination mit einer klassischen Chemotherapie wirksamen Medikamente ist der Einsatz etablierter Angiogeneseinhibitoren ausgewählten, meist malignen Ekrankungsbildern vorbehalten. Zu diesen zählen vor allem das metastasierte und therapierefraktäre Mammakarzinom, das Ovarialkarzinom, das Tubenkarzinom und das primäre peritoneale Karzinom. Die Arbeit gewährt einen Überblick über den Kenntnisstand in der antiangiogenetischen Behandlung in der Gynäkologie und über potenzielle weitere Einsatzmöglichkeiten neuer Medikamente in diesem Zusammenhang.