Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Screening und Diagnostik des Gestationsdiabetes
Anforderungen an die Blutglukosediagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. T. Koschinsky
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Die neue Leitlinie zum Gestationsdiabetes (GDM) und die neuen Mutterschafts-Richtlinien haben wesentliche Punkte in der diagnostischen Alltagspraxis sowie deren Qualitätssicherung geändert und verbessert: Es wird nur noch die Glukosemessung in venösem Plasma oder Vollblut mit Umrechnung in dessen Plasmaäquivalent mit einem Umrechnungsfaktor von 1,11 empfohlen. Die Verwendung von kapillärem Vollblut oder Plasma wird ausgeschlossen. Erstmals wird als Alternative zu Standardlabormethoden der Einsatz von ausgewählten „Point-of care-testing“(POCT)-Glukose-Messsystemen empfohlen, deren Messqualität und Qualitätssicherung den Anforderungen der Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK) an Labormethoden (z. B. maximal zulässiger Gesamtfehler von ± 15% im Vergleich zum Referenzmethodenwert) vergleichbar ist. „Point-of care-testing“(POCT)-Glukose-Messsysteme müssen für das Screening und die Diagnostik des GDM zugelassen sein. Die Vorteile der Vermeidung von präanalytischen Fehlern und der sofortigen Verfügbarkeit der Glukosemessergebnisse für die Beratung der Schwangeren liegen auf der Hand. Glukosemessgeräte zur Eigenanwendung durch den Patienten sind vom Einsatz ausgeschlossen. Beim Probenversand wird die bisherige unvollständige Glykolysehemmung im Vollblut durch Natriumfluorid (NaF) allein durch eine sofortige sowie weitgehend komplette Glykolysehemmung mithilfe einer Kombination von NaF und Zitrat/Zitratpuffer ersetzt.