Erschienen in:
01.09.2014 | Originalien
Sekundäre Individualprävention von Rückenschmerzen bei Pflegepersonal
Evaluation des Rückenkollegs im Zentrum für Rehabilitationsmedizin des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg (BUK Hamburg)
verfasst von:
P. Koch, S. Behl-Schön, A. Pietsch, A. Nienhaus
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Beschäftigten im Pflegebereich mit einer drohenden Berufskrankheit Nr. 2108 (bandscheibenbedingte Erkrankung der Lendenwirbelsäule) wird vom Unfallversicherungsträger eine sekundärpräventive Maßnahme, das Rückenkolleg, angeboten.
Fragestellungen
Es sollten die Effektivität des Rückenkollegs in Bezug auf die Schmerzentwicklung untersucht und Risikofaktoren für eine ungünstige Schmerzentwicklung identifiziert werden.
Material und Methode
Versicherte der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die im Zeitraum 2009–2011 über eine Verdachtsanzeige zur Berufskrankheit Nr. 2108 aktenkundig geworden waren und am Rückenkolleg teilgenommen hatten, wurden im Rahmen der retrospektiven Kohortenstudie im Jahr 2012 befragt.
Ergebnisse
Für die 1282 befragten Versicherten (Antwortrate: 80 %) ergaben sich statistisch signifikante Schmerzreduktionen für die Gesamtgruppe und für Untergruppen. Für Personen, die überwiegend im Altenheim arbeiteten, und Personen, die nicht am Auffrischungskurs teilnahmen, wurden erhöhte OR („odds ratio“) für eine ungünstige Schmerzentwicklung festgestellt (OR = 1,9 bzw. 1,4).
Schlussfolgerungen
Das multimodale Konzept des Rückenkollegs und des Auffrischungskurses zeigte im Rahmen des Studiendesigns eine deutliche Effektivität hinsichtlich der Reduktion von Rückenschmerzen. Für Beschäftigte in der Altenpflege scheint das Rückenkolleg weniger erfolgreich zu sein als für Beschäftigte im Krankenhaus.