Erschienen in:
22.10.2015 | Übersichten
Sexuell übertragbare Erkrankungen der Analregion
verfasst von:
Dr. P. Spornraft-Ragaller, U. Boashie, S. Esser
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) sind in Zusammenhang mit der Behandelbarkeit der HIV-Infektion durch zunehmendes sexuelles Risikoverhalten bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), gehäuft zu beobachten. Auch heterosexueller Analverkehr wird häufiger praktiziert als angenommen, sodass anorektale Manifestationen von STIs keine Seltenheit sind.
Ziel der Arbeit
Für häufige, sich im distalen Anorektalbereich manifestierende STIs werden klinische Manifestationen, diagnostische Möglichkeiten und die Therapie besprochen.
Ergebnisse und Diskussion
Aufgrund der Lokalisation und des oft asymptomatischen Verlaufs bestehen in dieser Region häufig diagnostische Schwierigkeiten. STIs können sich in dieser Region als tumoröse, ulzerative oder proktitische Prozesse äußern, die häufig als Malignome oder entzündliche Darmerkrankungen verkannt werden. Herpes simplex und Syphilis manifestieren sich vorwiegend als ulzerative Erkrankungen, die auch die Perianalregion betreffen, während Gonorrhö und Lymphogranuloma venereum eher exsudative proktitische Beschwerden hervorrufen. Aufgrund häufiger Koinfektionen sollte eine vollständige STI-Diagnostik durchgeführt werden.