Erschienen in:
01.09.2015 | Originalien
Sinken des Augeninnendrucks und der okularen Pulsamplitude während der Intubationsnarkose
verfasst von:
H. Zuche, E. Morinello, A. Viestenz, M. Fiorentzis, B. Seitz, T. Volk, A. Viestenz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Die Intraokulardruck (IOD)-Messung in Intubationsnarkose (ITN) ist im Rahmen der Glaukomdiagnostik bei Kindern und in ihrer Kooperation beeinträchtigten Patienten ein wichtiges diagnostisches Mittel. Der IOD kann jedoch durch die ITN erheblich verfälscht werden. Die vorliegende Studie evaluiert das Maß des IOD-Abfalls durch eine ITN.
Patienten und Methoden
Der IOD wurde bei 229 Patienten am nicht zu operierenden Auge im Liegen vor und 5 min nach Einleitung der ITN mit dem dynamischen Contour-Tonometer (DCT) gemessen.
Ergebnisse
Der IOD fiel von 19,9 ± 3,7 mmHg vor ITN auf 14,1 ± 3,5 mmHg 5 min nach ITN-Einleitung (p < 0,0001; IOD-Abfall um 30 %). Die ITN verursachte eine IOD-Senkung um bis zu 2 mmHg bei 6,1 %, zwischen 2 und 4 mmHg bei 18,8 %, zwischen 4 und 6 mmHg bei 21,0 %, zwischen 6 und 8 mmHg bei 36,6 %, zwischen 8 und 10 mmHg bei 13,6 %, zwischen 10 und 12 mmHg bei 2,2 % und über 12 mmHg bei 1,7 % der Augen. Die okulare Pulsamplitude (OPA) sank unter ITN-Bedingungen von 3,4 ± 1,5 mmHg auf 1,9 ± 1,0 mmHg (p < 0,0001; OPA-Abfall um 41 %).
Schlussfolgerungen
Bei einer ITN muss ein erheblicher IOD-Abfall von im Mittel 6 mmHg beachtet werden – im Einzelfall sogar bis 13,8 mmHg. Auch das Fallen der OPA um im Mittel 1,5 mmHg und im Extremfall sogar um bis zu 7 mmHg sollte bei der Beurteilung der am intubierten Patienten gemessenen Werte berücksichtigt werden.