Erschienen in:
01.02.2016 | Leitthema
Soziale Ungleichheiten beim Auftreten chronischer Krankheiten
verfasst von:
Prof. Dr. Siegfried Geyer
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die Risiken für das Auftreten chronischer Krankheiten sind mit wenigen Ausnahmen sozial ungleich verteilt. Sie sind am höchsten bei Männern und Frauen mit den niedrigsten Einkommen, der geringsten Schulbildung und in Berufen mit den niedrigsten Dispositionsspielräumen. Schulbildung, berufliche Stellung und Einkommen unterscheiden sich diesbezüglich in ihrem latenten Gehalt und dürfen daher nicht als gegeneinander austauschbar betrachtet werden. Die relativen Größenordnungen ihrer Effekte unterscheiden sich je nach Art der untersuchten Erkrankung, es stehen jedoch nicht immer alle drei Indikatoren zur Verfügung. Nach einer Klärung des latenten Gehalts der in Studien üblicherweise verwendeten Indikatoren sozialer Differenzierung werden im vorliegenden Beitrag gesundheitliche Ungleichheiten anhand von vier Gruppen chronischer Erkrankungen dargestellt: Mundgesundheit, Diabetes Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebserkrankungen. Die Ausführungen zielen nicht auf eine vollständige Darstellung der vorliegenden empirischen Befunde, sondern auf eine im Hinblick auf die Ergebnisse repräsentative Darstellung von Studien und auf den Erklärungswert von Schulbildung, Beruf und Einkommen.