Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Störungen der Blutgerinnung in der Schwangerschaft
verfasst von:
Prof. Dr. C. Binder, C. Aschka
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Klinisch relevante Störungen der Blutgerinnung in der Gravidität sowohl in Richtung Blutungsneigung als auch im Sinne einer pathologischen Hyperkoagulation sind relativ selten, aber potenziell lebensbedrohlich für Mutter und Fetus.
Ziel der Arbeit
Darstellung der häufigsten in der Schwangerschaft zu erwartenden internistischen Störungen der Hämostase, der entsprechenden Diagnostik und des Managements.
Methoden
Auswertung von aktueller Literatur, Leitlinien und Expertenmeinungen.
Ergebnisse
Die häufigste angeborene Hämostasestörung ist das Von-Willebrand-Syndrom. Bei Auftreten einer Thrombozytopenie ist die Unterscheidung zwischen benigner Gestationsthrombozytopenie und potenziell bedrohlichen Erkrankungen wie autoimmuner und mikroangiopathischer Thrombozytopenie wichtig. Der Geburtsmodus wird in aller Regel nicht durch diese Erkrankungen, sondern durch die geburtshilfliche Situation bestimmt. Die Entscheidung hinsichtlich einer prophylaktischen bzw. therapeutischen Antikoagulation richtet sich vor allem nach klinischen Kriterien, weniger nach dem Nachweis angeborener thrombophiler Risikofaktoren.
Schlussfolgerung
Durch adäquates interdisziplinäres Management ist der Ausgang dieser Schwangerschaften für Mutter und Kind in der Regel günstig. Wesentlich ist eine frühzeitige Diagnosestellung, die in der Gravidität durch die physiologisch veränderten Laborindizes häufig erschwert ist.