Erschienen in:
01.12.2014 | Übersichten
Therapeutische Hypothermie nach Reanimation
Was haben wir erreicht?
verfasst von:
Prof. Dr. H.H. Klein
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit 2003 empfehlen die internationalen Reanimationsleitlinien (International Liaison Committee on Resuscitation, ILCOR) als Therapie nach erfolgreicher Reanimation bei Kammerflimmern und bestehendem Koma bei Erwachsenen die Kühlung des Patienten auf eine Körpertemperatur von 32–34° C über 12–24 h.
Studien
Basis für diese Empfehlung waren 2 randomisierte Studien, die eine Prognoseverbesserung durch Hypothermie nach Reanimation beschrieben. Im Jahr 2013 wurden 2 neue große Untersuchungen vorgestellt, die das Konzept der Hypothermie nach Reanimation nicht unterstützen. In der einen Studie führte eine raschere Temperatursenkung durch Infusion kalter Lösung nicht zu einer Prognoseverbesserung. In der anderen Arbeit fand sich kein Prognoseunterschied, wenn reanimierte Patienten auf 33 oder 36° C gekühlt wurden.
Schlussfolgerung
Unter Berücksichtigung des derzeitigen Kenntnisstandes müssen die Leitlinienempfehlungen als vorschnell angesehen werden. Man hätte allenfalls die Hypothermie bei den reanimierten Patienten empfehlen können, die die Ein- und Ausschlusskriterien der HACA-Studie erfüllen. Das gesamte Konzept der Hypothermie nach Reanimation sollte durch entsprechende Studien weiter erforscht werden.