Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Therapie der rheumatoiden Arthritis mit Methotrexat
Analyse von Versorgungsaspekten anhand von GKV-Routinedaten
verfasst von:
J. Zeidler, H. Zeidler, J.-M. Graf von der Schulenburg
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 10/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Methotrexat (MTX) ist das wichtigste lang wirksame Antirheumatikum (LWAR) und wird in nationalen sowie internationalen Leitlinien als Therapie der ersten Wahl für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) empfohlen. Studien zur Verordnungspraxis von MTX erfassen bisher nur RA-Patienten mit Zugang zur internistisch rheumatologischen Facharztbehandlung. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, verschiedenste Versorgungsaspekte der MTX-Therapie anhand von GKV-Routinedaten zu analysieren, die den gesamten Bereich der kassenärztlichen Verordnungen erfassen. Es standen ambulante und stationäre Diagnosedaten sowie Arzneimittelverordnungen für 9579 RA-Patienten für die Jahre 2005 bis 2008 zur Verfügung. Ausschließlich mit parenteralem MTX wurden 45% der Patienten behandelt, 8% ausschließlich mit oralem MTX, und bei 48% wurde im Zeitablauf zwischen den beiden Applikationsformen gewechselt. Die durchschnittliche Wochendosis liegt bei 70% der Patienten zwischen 10 und 25 mg. Die häufigste LWAR-Kombinationstherapie stellt mit 16% die Verordnung von MTX plus Leflunomid dar. Eine Kombinationstherapie mit TNF-α-Blockern haben 16% der Patienten erhalten. Bei 81% wurde die MTX-Therapie zeitweise mit Glukokortikoiden kombiniert, und nur 65% der Patienten haben zusätzlich Folsäure auf Kassenrezept erhalten. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie liefern wichtige Erkenntnisse über die Therapie mit MTX von RA-Patienten im deutschen kassenärztlichen Versorgungsbereich. Abweichend von den jüngst veröffentlichten multinationalen Empfehlungen der 3E-Initiative zur Therapie mit MTX fallen besonders die hohe Häufigkeit der parenteralen Verordnung von MTX und die unzureichende Verordnung von Folsäure auf Kassenrezept auf.