Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Therapie des invasiven Harnblasenkarzinoms
Roboterassistierte radikale Zystektomie und intrakorporale Harnableitung
verfasst von:
S. Bier, A. Sim, D. Balbay, T. Todenhöfer, S. Aufderklamm, O. Halalsheh, J. Mischinger, J. Böttge, S. Rausch, A. Stenzl, G. Gakis, E. Canda, Prof. Dr. C. Schwentner, FEBU
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Ziel
Die roboterassistierte radikale Zystektomie (RARC) mit intrakorporaler Harnableitung ist eine Therapieoption für das muskelinvasive Blasenkarzinom, welche weltweit nur in einigen wenigen Zentren angeboten wird und wie die offene radikale Zystektomie mit einem vergleichbaren onkologischen und funktionellen Outcome einhergeht. Wir präsentieren unsere Erfahrung mit dieser Technik.
Patienten und Methoden
Wir werteten retrospektiv 86 RARC aus. Davon waren 72 Patienten männlich und 14 weiblich. Im Mittel waren die Patienten 69,7 Jahre alt. Bei allen Patienten wurde eine roboterassistierte Zystektomie mit pelviner Lymphadenektomie sowie eine intrakorporale Harnableitung in Form von Neoblase oder Ileumconduit durchgeführt. Bei 28 % der Patienten wurde ein Ileumconduit verwendet. Ein Studer-Pouch wurde bei allen Patienten durchgeführt, die eine Neoblase als Harnableitung erhielten. Weiterhin wurden das tumorspezifisches Überleben und das Gesamtüberleben erfasst.
Ergebnisse
Die Operationszeit betrug 418,9 (205–690) min. Der Blutverlust wurde mit im Mittel 380 (100–1000) ml dokumentiert. Die Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 17 (5–62) Tage. Alle Operationen kamen ohne eine Konversion aus. Nach 23 Operationen wurden Minorkomplikationen dokumentiert, nach 21 Operationen Majorkomplikationen (Clavien-Grad III–IV). Es wurde keine Clavien-V-Komplikation dokumentiert. Das mittlere Follow-up betrug 31,5 Monate. 88 % der Patienten, die eine Neoblase erhielten, waren postoperativ kontinent. Das tumorspezifische Überleben betrug 80 %, das Gesamtüberlaben 70 %.
Schlussfolgerung
Die RARC mit intrakorporaler Harnableitung ist eine Therapieoption, die mit akzeptablen Operationszeiten und vergleichbaren Komplikationen an Krankenhäusern mit Kenntnissen in der roboterassistierten Chirurgie durchgeführt werden kann.