Erschienen in:
01.08.2012 | Schwerpunkt
Trainingstherapie bei kardiologischen Patienten (Sportkardiologie)
verfasst von:
Dr. H. Wienbergen, R. Hambrecht
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Körperliches Training hat sich in den letzten Jahren zu einer evidenzbasierten Therapieoption bei kardiologischen Erkrankungen, insbesondere bei koronarer Herzkrankheit (KHK) und chronischer Herzinsuffizienz, entwickelt. Bei der KHK wurde durch regelmäßige körperliche Aktivität eine partielle Korrektur der Endotheldysfunktion und eine Ökonomisierung der mechanischen Herzarbeit nachgewiesen. In Metaanalysen konnten durch körperliches Training eine Verminderung der Angina-Pectoris-Symptomatik und eine Reduktion der Gesamt- wie auch der kardiovaskulären Mortalität gezeigt werden. Körperliches Training bei chronischer Herzinsuffizienz führt über eine Korrektur der peripheren Endotheldysfunktion zu einer Nachlastsenkung, die sich wiederum günstig auf die linksventrikuläre Funktion auswirkt. Ferner konnte nachgewiesen werden, dass körperliches Training die neurohumorale Aktivierung und Stimulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems bei Herzinsuffizienz vermindert und positive Effekte auf den Skelettmuskelmetabolismus und die Skelettmuskelfunktion (inflammationsbedingte Schädigungen, oxidativer Stress) hat. Eine ärztlich überwachte Trainingstherapie bei chronischer Herzinsuffizienz ist sicher und führt in klinischen Studien zu einer Morbiditätsverbesserung. Aerobes körperliches Training ist somit eine wichtige Komponente der Therapie der stabilen KHK und der chronischen Herzinsuffizienz, für die in den Leitlinien eine Klasse-Ia-Empfehlung ausgesprochen wird.