Erschienen in:
22.01.2016 | Rheumatoide Arthritis | Leitthema
Translationale Forschung in der pädiatrischen Rheumatologie
Aktuelle Forschungsansätze zum angeborenen Immunsystem
verfasst von:
K. Lippitz, J. Waldkirch, C. Kessel, G. Varga, Prof. Dr. D. Foell
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Durch translationale Forschung werden Grundlagenforschung und Klinik eng miteinander verknüpft, indem die in einem Bereich gewonnenen Erkenntnisse zu Fortschritten im jeweils anderen Bereich führen können. Insbesondere in der Kinderrheumatologie hat diese Vorgehensweise in den vergangenen Jahren das Verständnis und die Therapie zahlreicher Erkrankungen wesentlich verbessert. Sogenannte DAMPs („damage associated molecular pattern“) wie die S100-Proteine, ihre Struktur, Sekretion und Funktion in inflammatorischem Geschehen stehen dabei im Zentrum unserer Forschungen. Als potenzielle Biomarker für eine spezifischere Diagnostik der (Auto-)Inflammation sind sie von besonderem klinischem Interesse. Überaktivierte Zellen des angeborenen Immunsystems spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung rheumatischer Erkrankungen. So wurden Mechanismen wie die NETosis (Bildung von „neutrophil extracellular traps“) mit der Pathogenese von entzündlichen Erkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes oder rheumatoider Arthritis in Zusammenhang gebracht. Außerdem zeigt sich zunehmend, dass die dabei dominierende sterile und überschießende Entzündungsreaktion über verschiedenste Wege zu einer Aktivierung der adaptiven Immunantwort und somit zur Entwicklung von Autoimmunität beitragen kann. Die Erforschung dieser potenziell DAMP-abhängigen Signalwege zwischen angeborenem und erworbenem Immunsystem kann ein besseres Verständnis kinderrheumatologischer Erkrankungen ermöglichen. Auf diese Weise können mögliche neue Angriffspunkte identifiziert werden, um aktuelle Therapiemöglichkeiten immer weiter zu optimieren.