Tropendermatologie

Auszug

Reisen in tropische Regionen erfreuen sich weltweit zunehmender Beliebtheit. Dabei steht Deutschland an vorderster Stelle. Die Deutschen reisen besonders gerne und scheuen dabei auch nicht vor Regionen zurück, in denen man sich spezielle Tropenerkrankungen zuziehen kann. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2010 weltweit etwa 940 Mio. Personen als internationale Touristen unterwegs waren, und es wird mit einem kontinuierlichen Anstieg von etwa 4–5% pro Jahr gerechnet. Nach Fieber und Durchfall sind Dermatosen die dritthäufigsten Krankheitsbilder während oder nach einem Tropenaufenthalt. Etwa ein Viertel dieser dermatologischen Krankheitsbilder kann einer klassischen Tropendermatose zugeordnet werden. In der Regel handelt es sich dabei um infektiöse Dermatosen. Reiserückkehrer aus tropischen Regionen bringen meist neu aufgetretene Hautveränderungen kausal mit ihrer Reise in Verbindung. Daher ist es die große Aufgabe des Dermatologen zu beurteilen, ob die Hauterkrankung neu erworben ist oder ob es sich ggf. um eine vorbestehende Dermatose handelt. Klassisches Beispiel hierfür ist eine Tinea pedum intertriginosa, die in feuchtwarmen Regionen gerne exazerbiert und erst dann Betroffenen auffällt. Auch bei Psoriasis vulgaris und atopischem Ekzem können durch klimatische Faktoren oder ungeeignete Reisekleidung Schübe der vorbestehenden Dermatose provoziert werden. Eine Akne, in verschiedenen morphologischen Variationen, kann sich unter ungeeigneten Lichtschutzmitteln, wie z. B. ölhaltigen Präparaten, schnell verschlechtern. …