Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Umwelteinflüsse beim polyzystischen Ovarsyndrom
verfasst von:
Dr. S. Reger-Tan, D. Führer-Sakel
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) stellt mit einer Prävalenz von 6–20 % eine der häufigsten Erkrankungen von Frauen im reproduktionsfähigen Alter dar. Das PCOS ist durch einen Hyperandrogenismus und eine chronische Anovulation charakterisiert und eng mit einer Insulinresistenz assoziiert. Frauen mit PCOS weisen Zyklusunregelmäßigkeiten, einen unerfüllten Kinderwunsch, äußerliche Veränderungen, wie Hirsutismus, Akne oder androgenetische Alopezie, sowie eine Adipositas auf. Die klinische Symptomatik führt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität betroffener Frauen. Die Pathophysiologie des PCOS ist multifaktoriell. Über eine genetische Disposition hinaus scheinen auch verschiedene Umweltfaktoren Einfluss auf die Entwicklung zu haben.
Ziel der Arbeit
Dieser Beitrag beleuchtet den Einfluss ausgewählter äußerer Faktoren auf die Charakteristika des PCOS und soll die Frage beantworten, welche Rolle die uterine Umwelt, die Adipositas und endokrine Disruptoren wie Bisphenol A (BPA) in der Entstehung des PCOS spielen.
Ergebnisse und Diskussion
Tiermodelle mit pränataler Androgenisierung deuten darauf hin, dass die intrauterine Exposition mit Androgenen durch die Mutter zur Entstehung eines PCOS-typischen Phänotyps beitragen kann. Eine Adipositas ist wahrscheinlich nicht Ursache eines PCOS, jedoch eng mit ausgeprägteren Formen des PCOS assoziiert. Sie moduliert wesentlich das mit dem PCOS verbundene metabolische Risiko. Endokrine Disruptoren wie BPA verstärken möglicherweise den Hyperandrogenismus beim PCOS.