Erschienen in:
01.10.2015 | Hyperpigmentierung | Leitthema
Unerwünschte und erwünschte Pigmentierung
verfasst von:
Prof. Dr. C. Bayerl
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Homogene Pigmentierung lässt sich durch Strukturverwandte des α-MSH erzielen. Zu den kosmetisch störenden Hyperpigmentierungen zählen vor allem die der Gesichtsregion.
Fragestellung
Während Afamelatonid als „orphan drug“ für die erythropoetische Protoporphyrie zugelassen ist, sind weitere Strukturverwandte über Internetquellen zur Bräunung zu beziehen. Präventiv und therapeutisch zu beeinflussen sind vor allem die postentzündliche Hyperpigmentierung, Melasma und Lentigines.
Methoden
Einzelfallberichte zur Aktivierung dysplastischer Nävi unter Melanotan I liegen vor. Das Woodlicht hilft, die Tiefe der Hyperpigmentierung einzuschätzen. Da keine Leitlinien vorliegen, wird die Lehrmeinung anhand von Studien dargestellt.
Ergebnisse
Melanotan führt zur Aktivierung dysplastischer Nävi. Der Goldstandard in der Behandlung von Hyperpigmentierungen ist die Dreierkombination aus Hydrochinon, Tretinoin und einem topischen Steroid, allerdings oft mit dem Nebeneffekt der Irritation und gelegentlich Ochronose. Tyrosinaseinhibitoren, schälende Substanzen und Pflanzeninhaltsstoffe konnten diese Wirkungsstärke nicht erreichen, werden jedoch besser toleriert.
Schlussfolgerungen
Melanotan und Bleichcremes, die evtl. Quecksilber enthalten, aus dem Internet sind gesundheitsschädlich. Hyperpigmentierungen erfordern Kombinationstherapien aus Hemmung der Aktivität der Melanozyten und der Melaninsynthese, Entfernen des Melanins, Zerstörung der Melaningranula und Lichtschutz. Besonders bei Fitzpatrick-Hauttyp IV–VI können Kryotherapie und Laseranwendungen zu posttherapeutischer erneuter Hyperpigmentierung führen.