Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Update Navigation in der Knieendoprothetik
Wo stehen wir heute und was bringt die Zukunft?
verfasst von:
PD. Dr. T. Renkawitz, S. Winkler, M. Weber, F. von Kunow, J. Grifka, C. Baier
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Implantation eines künstlichen Kniegelenks gehört zu den häufigsten operativen Eingriffen in deutschen Krankenhäusern. Navigationsverfahren haben sich dabei in den Operationssälen vieler Kliniken zu einem integralen Bestandteil entwickelt.
Methoden
Orthopädische Chirurgen, die eine möglichst genaue Rekonstruktion der mechanischen Beinachse umsetzen möchten und eine intraoperative Kontrolle der dreidimensionalen Komponentenposition und/oder der kapsulär-ligamentären Situation wünschen, finden in der Navigation ein probates intraoperatives Hilfsmittel. Die unmittelbare intraoperative Kontrollmöglichkeit von knöchernen Resektionen und des kapsulär-ligamentären Weichteilbalancings machen die Navigation darüber hinaus zu einem wertvollen Instrument für das biomechanische Grundverständnis bei Ausbildungsoperationen für Weiterbildungsassistenten.
Entwicklungen
Die größere Präzision bei der Anwendung des Verfahrens spiegelt sich bislang nicht mehrheitlich in einer verbesserten postoperativen Kniefunktion oder einer höheren Standzeit der Kunstgelenke wider. Neue Entwicklungen in der navigierten Knieendoprothetik stellen die pinfreie Navigation und die Navigationskinematik dar. Bei der pinfreien („pinless“) Navigation wird das konventionell im Oberschenkel- und Schienbeinknochen befestigte Referenzmarkersystem durch ein nichtinvasives Referenzsystem ersetzt. Mithilfe der Navigationskinematik besteht die Möglichkeit, die tibiofemorale sowie patellofemorale Bewegungsdynamik intraoperativ abzubilden.
Ausblick
Ziel der nächsten Generation von Navigationssystemen für die computerassistierte Knieendoprothetik ist eine an der patientenindividuellen Anatomie ausgerichtete Implantatpositionierung mit hohem/stabilem Bewegungsumfang bei optimierter patellarer Führung und Kinematik des Kunstgelenks.