Erschienen in:
01.05.2014 | Originalien
Validierung eines automatischen Testsystems für die Steriltestung von Amnionmembran
verfasst von:
H. Thomasen, K.-P. Steuhl, Prof. Dr. D. Meller, FEBO
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anwendung kryokonservierter Amnionmembran (kryo-AM) für die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Augenoberfläche ist seit Jahren ein etabliertes Verfahren in der Ophthalmochirurgie. Die mikrobielle Sicherheit des dazu eingesetzten Gewebes ist von großer Bedeutung. Dies macht Sterilkontrollen bei der Herstellung der kryo-AM unabdingbar. Im Rahmen dieses Projektes wurde das automatische Testsystem BacT/Alert zur Sterilkontrolle des Gewebes und der Kryolösung gemäß den gesetzlichen Vorgaben der EP 2.6.27 validiert.
Material und Methoden
Es wurden nicht prozessierte Amnionmembran (AM) und prozessierte kryo-AM sowie das zur Konservierung verwendete Kryolagermedium getestet. Dazu wurde eine Menge von 5 × 5 cm Gewebe bzw. 10 ml Kryolagermedium als Testmaterial verwendet. Das Gewebe wurde zerkleinert und mithilfe einer Spritze und 10 ml Salzlösung in die Testflaschen injiziert. Zu jedem Ansatz wurden 10 bis 100 koloniebildende Einheiten der jeweils verwendeten Testkeime gegeben. Die anschließende Inkubation erfolgte für 7 Tage bei 37 °C. Als positive Kontrollansätze dienten Testflaschen, die lediglich 10 ml Salzlösung und die Testkeime enthielten.
Ergebnisse
Sowohl bei dem nicht prozessierten als auch bei dem prozessierten Gewebe und in den Kontrollansätzen wurde innerhalb der 7-tägigen Inkubationszeit mikrobielles Wachstum detektiert. Subkultivierungen bestätigten, dass es sich um die hinzugefügten Testkeime handelte. In den Ansätzen mit Kryolagermedium wurde bis auf das Wachstum von Candida albicans kein mikrobielles Wachstum detektiert, in den zugehörigen positiven Kontrollansätzen jedoch schon.
Schlussfolgerungen
Die durchgeführten Arbeiten demonstrieren, dass das BacT/Alert-System in der Lage ist, eine geringfügige mikrobielle Kontaminationen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben in Gewebeproben der AM zu detektieren. Es ist jedoch nicht in der Lage, solches auch in der antibiotikahaltigen Kryolösung zu tun. Die Verwendung des Systems sollte sich daher auf die Steriltestung des Gewebes beschränken.