Erschienen in:
27.10.2014 | Schwerpunkt_CME
Vaskulitiden des ZNS als seltene Ursache eines Schlaganfalls
Eine interdisziplinäre Herausforderung
verfasst von:
Frank Stachulski
Erschienen in:
CardioVasc
|
Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Vaskulitiden des zentralen Nervensystems (ZNS) gehören zu den seltenen Differenzialdiagnosen eines Schlaganfalls und treten dann zumeist als ischämischer Hirninfarkt aber auch als intrazerebrale Blutung bei Patienten vor dem 60. Lebensjahr in Erscheinung. Grundsätzlich werden primäre und sekundäre ZNS-Vaskulitiden unterschieden, wobei das neuropathologische Korrelat aller Formen definitionsgemäß in einer Entzündung der Gefäßwand besteht. Assoziierte Symptome wie eine B-Symptomatik, Arthralgien, Exantheme oder prodromale Kopfschmerzen sowie eine bekannte rheumatologische bzw. infektiologische Grunderkrankung gelten als „red flags“ im klinischen Alltag. Dennoch ist häufig eine zeitkritische, invasive und insbesondere interdisziplinäre strukturierte Diagnostik notwendig, um die Diagnose zu stellen und die Patienten einer spezifischen Therapie zuzuführen. Insbesondere die sekundären infektassoziierten Vaskulitiden sollten hierbei vor Einleitung einer immunsuppressiven Therapie wegen möglicher fataler Folgen ausgeschlossen werden. Die Balance zwischen differenzialdiagnostischer Genauigkeit und entschlossener Behandlung markiert für Neurologen, Infektiologen und Rheumatologen sowie den gemeinsamen Patienten den Pfad einer individualisierten Therapie zwischen Über- und Unterbehandlung.