Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Veränderungen der Grenzbewegungen des Unterkiefers durch Folgen einer Hüftarthritis
Eine Pilotstudie
verfasst von:
Dr. D. Ohlendorf, D. Heil, L. Sagel, T.L. Chung, S. Kopp
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Ziel dieser Pilotstudie ist die Dokumentation und Auswertung des Wirkungszusammenhangs zwischen den Bewegungsbahnen des Unterkiefers und Hüftproblemen. Probanden mit der Diagnose Hüftarthritis (morphologische und funktionelle Beschwerden) kurz vor der Implantation einer Hüfttotalendoprothese wurden mit gesunden Probanden verglichen.
Patienten und Methoden
Bei insgesamt 16 Probanden (11 männlich, 5 weiblich), aufgeteilt in 2 Gruppen (8 gesunde Probanden und 8 Probanden mit Hüftarthritis) wurden in stehender Ausgangsposition die Unterkieferbewegungsbahnen mit dem Registriersystem ARCUSdigma II (KaVo, Biberach, Deutschland) vermessen. Für die statistische Auswertung kam der Mann-Whitney-U-Test für nichtkorrelierende Stichproben zum Einsatz.
Ergebnisse
Im Gruppenvergleich ist eine Signifikanz der mediolateralen Bewegungsachse der linken Laterotrusionsbewegung im linken Kiefergelenk (p ≤ 0,01) zu verzeichnen. Gleiches ist tendenziell im rechten Kondylus bei gleicher Bewegung zu erkennen (p ≤ 0,06). Bei rechtsseitiger Laterotrusion zeigt sich diese Tendenz ebenfalls im linken Gelenk (p ≤ 0,05) bei anterior-posteriorer Bewegungsachse. Protrusionsbewegungen und die Mundöffnung blieben unverändert.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Kompensationsmechanismen des Körpers bei Patienten mit Hüftleiden sich auch auf die dynamischen Bewegungen des Kiefers projizieren. Aufgrund der asymmetrischen Muskelbeanspruchung bei Laterotrusionsbewegungen, kombiniert mit der habituellen Kaubelastung, liegt die Vermutung nahe, dass sich dies nur in der asymmetrischen Laterotrusionsbewegung zeigt.